Dienstag, 12. Juni 2007

Historische Dokumente

Hier ein paar Grundlagen der CCPT, eine Art Verfassung, könnte man es fast nennen. Der Boulevardstil ist nicht Zierde, sondern für die Aussage von zentraler Bedeutung.

Perverses Kartenspiel in Abbruchhaus
Fudiblut in der Natur!

von Crazy Fuglister
BADEN. Stöck, Wys, Stich sind passé. Jetzt rollt die Kratzwelle auf uns zu.
"Ich chum mit!" schreit Protourkratzer C_Red* in die Runde. Die Luft ist rauchgeschwängert. Die Spannung steigt ins Unerträgliche. Esteban* wirft entnervt seine Karten auf den Tisch. "De hed ja eh nüüüt!". Trotzdem geht der als Passivjasser bekannte Nachkomme spanischer Einwanderer das Risiko nicht ein, und steigt aus. "Das isch bi ihm Standard", kommentiert Lucacao, der soeben gekratzt hat. Und zwar Fudiblut in der Natur. Wer kratzt muss mit vier Karten mindestens zwei Stiche machen, wer mitgeht, dem genügt einer. Fudiblut kratzt, wer nur ein As hat, bevor es zum finalen Kartentausch kommt. Also ein grosses Risiko eingeht.
Die CC-Protour, die von Lucacao ins Leben gerufen wurde, hat eine ungewisse Zukunft. Ihr Stammlokal Seerose in Baden wird Ende Monat abgerissen. Doch bevor es soweit ist, kommt es am kommenden Mittwoch ab 19.30 Uhr zum grossen Finale. Noch einmal werden die Karten durch die Luft fliegen und das Bier strömen. Und das Geld fliessen. Beim Kratzen geht es nämlich um Geld. Um viel Geld. "Das Kratzen hat mich fast ruiniert". Wenn man F-lo* in die Augen schaut, glaubt man ihm jedes Wort. Er ist der Nettozahler der Tour. Trotzdem ist er immer noch dabei. "Es ist wie eine Sucht, man kommt nicht mehr davon los."
Lucacao spielt seine Trümpfe aus. C_red macht keinen Stich. Und auch F-lo kann trotz Kettenrauchen nicht mithalten. Der Pot geht an Lucacao. Wie meistens. Ernsthaft zu Sorgen braucht man sich um die CC-Protour trotz Abbruch des Stammlokals kaum. Denn mittlerweile hat das Spiel in der ganzen Schweiz viele Anhänger gefunden. Die Kratzwelle ist kaum noch zu stoppen. Was wohl Göpf Egg dazu sagen würde?

*Namen der Redaktion bekannt.

Gewerkschaft UNIA klagt an:
SCHAFFEN bis der Notarzt kommt
von Crazy Fuglister
BADEN. Eklat an der CCPT. Letzte Runde in Gefahr.
CCPT Headmaster Lucacao kann seine Teilnahme an der nächsten Kratzrunde vom kommenden Mittwoch nicht garantieren. Wegen dem Abgang von De Schepper muss er bei Blick Extraschichten wälzen und hat am Mitwoch Pikettdienst gefasst. Die Gewerkschaft UNIA ist empört. "Die sollen endlich einen neuen einstellen, anstatt die alten Angestellten zu Tode zu Schinden", so ein Gewerkschaftssprecher.
Die CCPT prüft nun Ersatzszenarien. Entweder die Toru findet am Mittwoch in Zürich statt, damit Lucacao los könnte, wenn die Sklaventreiber ihn rufen. Oder die Runde wird verschoben. "Sobald die Mitglieder geantwortet haben, was ihnen beliebt, sehen wir weiter", sagt Lucacao. So oder so: Ein letzter Auftritt im Abbruchhaus Seerose in Baden gibt es eh. Am kommenden Samstag. Wenn Lucacao statt Trümpfe, Platten auflegt. Musikplatten. Und das kann er fast noch besser, als zocken. Aberschosicher.

Klassenknatsch - UNIA und COMEDIA geraten sich in die Haare
von Florian Anderegg

Baden. Knatsch zwischen Genossen.
Im Konflikt zwischen einem bekannten Schweizer Verlagshaus und der Gewerkschaft UNIA um die Bereitschaftsdienste der unterbezahlten Praktikanten scheint eine weitere Eskalation unvermeidlich. Nach dem gewohnt kämpferischen Auftritt der Gewerkschaft UNIA im Blick (Blick berichtete am 26. März 2007, also gesten) hat sich die COMEDIA ebenfalls in den Streit eingeschaltet."Klar, das sind Zustände wie vor 150 Jahren,aber die UNIA soll gefälligst nicht über den Hag grasen", so ein Funktionär. Die Pressestelle der UNIA wollte die Vorwürfe nicht kommentieren, Michi R.*, ein Vertreter der Arbeitgeberseite, gibt sich verzweifelt:"Wir schaffen attraktive Ausbildungsplätze für Menschen mit ökonomisch vollkommen sinnlosen Studienabschlüssen, wir befördern sogar Historiker und Theologen zu Chefredaktoren und nun dies, ich versteh die Welt nicht mehr". Blick-Leser Karl-Heinz Rüdisühli meint dazu nur: "Die CCPT muss stattfinden, das ist klar. Sollen die Kommunisten und Abzocker sich prügeln, das ist mir gleich, den Köbi sollen sie gefälligst in Ruhe lassen, diese Ökoterroristen. Und ich bin dann imfall kein Deutscher, nur wegen meinem Vornamen, meine ich". Während also Volkes Seele kocht, bleibt die Classe Politique weiter untätig."Klar, das wird einfach totgeschwiegen, das ist immer so im vorherrschenden Casino-Kapitalismus. Die internationalen Konzerne verdienen sich dumm und dämlich am Elend der armen Bevölkerung, während die israelische Regierung die Araber in Palästina verhungern lässt. Mein Freund Kofi ist auch dieser Meinung, das hat er mir bei unserem letzten Treffen gesagt", meinte der UNO-Standarddelegierte gegen irgendein aktuelles Problem und mutmassliche Genfer Soziologie-Professor alt SP-Nationalrat Jean Ziegler. "Wir dürfen unsere unabhängigen Knie auf keinen Fall vor den Brüsseler Vögten beugen, sonst fallen wir auf die Schnäuze"meinte Ueli "Zottell" Maurer zu irgendeinem der Redaktion nicht weiter bekannten Thema. Am Mittwoch sollen sich Exponenten sämtlicher beteiligten Parteien in Baden zu diversen Demonstrationen, Streik-Aktionen, Gegedemos und sonstigen Krawallen treffen. Andrea "ich bin auch eine krasse Terroristin" Staufacher soll sowohl den Schwarzen Block wie die Brigade Rosse, die RAF, die IRA und den Revolutionären Aufbau (an dieser Stellen grüssen wir die Kollegen vom DAP freundlichst) aufgeboten haben. "Wir müssen einfach soviel Krawall in der Seerose machen, dass die bourgoise Schmierenpresse ihre ausgebeuteten Proletarier zum Report hinschickt, dann sind alle glücklich", meinte ein vermummter Berufsdemonstrant zu Blick.


Perverses Kartenspiel wird fortgesetzt
WTO Schuldenerlasse in Baden?

von Crazy Wompersen
BADEN. Blick berichtete über die Kratzwelle in Baden. Gestern wurde ein neues Kapitel geschrieben.
Die CCPT ist ein hartes Business: "Lucacao ist dreistellig in der Mause", wird vom Buchhalter bekannt gegeben. Will heissen: Der Initiant der Crazy Cratz Pro Tour hat sich eben mit über 100 Franken verschuldet. "Wie kann sich das der Praktikant einer etwas orientiertungslosen Schweizer Tageszeitung leisten?", fragen sich einige hinter vorgehaltener Hand. Das Spiel geht indes weiter: "Jetzt fährst du wieder in den Arschloch-Modus", meint ein Spieler zu einem anderen und schon werden rassistische Anfeindungen laut. Ist auch nicht verwunderlich: Das Bier fliesst in Strömen, gegessen wird nichts. "Das ist ein verdammter Standard", lässt sich Esteban zitieren. Er hat sich gerade aus der Schuldenfalle gekratzt.
Wer letzte Woche gedacht hat, die CCPT sei am Ende, lag falsch. Am Samstag geht die Tour in eine Runde, wie Blick von Insidern weiss. Veranstaltungsort soll eine Altbauwohnung in Zürich Wipkingen sein. Gerüchteweise soll es dort - ein CCPT-Novum - auch Essen geben. Um sieben Uhr.

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